Was ist ein Grundschulddarlehen?
Bei einem Grundschulddarlehen handelt es sich um eine Finanzierungsform, die größtenteils zur Finanzierung von Immobiliengeschäften herangezogen wird. Fast 95 Prozent der derzeit in Deutschland vergebenen Immobiliendarlehen sind Grundschulddarlehen. Meistens handelt es sich dabei um die folgenden Vorhaben:
- Kauf eines Hauses oder einer Wohnung
- Erwerb eines Grundstücks
- Neubau eines Hauses
- Sanierungsmaßnahmen und Umbauten
Die jeweilige Immobilie ist dabei der Gegenwert für das Darlehen. Kommt es nun im Laufe der Finanzierung zu Schwierigkeiten bei der Rückzahlung, hat die Bank die Möglichkeit, den Erlös bei einer Zwangsversteigerung zu erhalten.
Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Grundpfandrecht. Das heißt, der Geldgeber erhält die Wohnung oder das Haus als Pfand und kann sein Pfandrecht beispielsweise in Anspruch nehmen, wenn der Kreditnehmer drei aufeinanderfolgende Raten nicht bezahlt.
Was ist der Unterschied zwischen Grundschuld und Hypothek?
Für Laien ist der Unterschied zwischen diesen beiden Begriffen nicht immer einfach zu erkennen, weil sich grundsätzlich Hypothekarkredite und Grundschulddarlehen sehr ähnlich sind.
Bei der Hypothek gelten jedoch etwas strengere Regeln. Sie dürfen nur in Verbindung mit einem Haus oder einer Wohnung eingesetzt werden, die von der Bank finanziert wurde. Sie sind immer an das Bestehen einer Forderung geknüpft.
Die Grundschulden können hingegen auch dann noch genutzt werden, wenn der Immobilienkredit bereits abbezahlt ist. So kann die eigene Wohnung oder das Haus beispielsweise auch als Kreditsicherung für einen Ratenkredit für andere offene Forderungen eingesetzt werden.
Diese deutlich flexiblere Handhabung hat dazu geführt, dass die Banken schon seit den 1970er Jahren Grundschulden statt Hypotheken als Kreditsicherheit im Bereich der Immobilienfinanzierung bevorzugen.